Jahreskonzert Blaskapelle Siebnach

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Quelle: Mindelheimer Zeitung

 

Musikalisches Glück

Mit dem Musikverein Siebnach und Dirigent Simon Forster finden sich die richtigen Partner Von Maria Schmid

Geehrte und Gratulanten (von links): Anton Jall vom ASM, Dirigent Simon Forster, Josef Maier (45 Jahre beim MVS), der Vorsitzende Gerhard Wiedemann, Sebastian Schmid, Matthias Wiedemann (beide 20 Jahre) und Annette Lutzenberger (ASM).

Die Polka „Zwei Glückspilze“ war nur eines von vielen gelungenen Stücken beim Jahreskonzert des Musikvereins Siebnach – und es passte so gut. Die Kapelle hat das große Glück, seit nun fast einem Jahr einen Dirigenten gefunden zu haben, mit dem sie harmonisch musiziert. Die Zusammenarbeit von Simon Forster mit den Siebnachern war für alle Beteiligten eine neue und sehr zufriedenstellende Erfahrung, berichtete der Vorsitzende Gerhard Wiedemann. Gemeinsam gingen sie neue Wege, auch was die musikalischen Darbietungen an diesem Abend betrafen.

Als einige Musiker die Bühne betraten, empfingen die Gäste sie in gewohnter Weise mit Applaus, in der Annahme, die anderen würden folgen. Doch weit gefehlt. Vier Blechbläser und ein Schlagzeuger waren es beim Beginn dieses ungewöhnlichen Konzertes, die in sehr harmonischer Weise die „Fanfare im Hornsatz“ von Klaus Ammann intonierten. Das Klassik-Entree mit verschiedenen Ensembles ließen nicht nur dieses Werk, sondern noch einige andere Kompositionen hören. Es folgten ein Klarinettenquartett, Flötenensemble, wiederum Blechbläser mit Werken von Christoph Willibald Gluck (Andante und Allegro), das zauberhafte „Rondo Humoreske“, ein Menuett und Allegro von Wolfgang Amadeus Mozart und von John Stanley das „Trumpet Voluntary“. Dafür gab es von den Gästen einen Extra-Applaus. Simon Forster bewies, dass er das Stück mit dem Musikverein Siebnach sehr gut umsetzen kann. Mit dem ganzen Orchester erklang der strahlende „Hymnus Festalis“ von Klaus Ammann um schließlich in die Fantasiewelt der Oper einzutauchen. Carl Maria von Weber notierte nach der ersten Aufführung: „Der Freischütz wurde mit unglaublichem Enthusiasmus aufgenommen. Alles ging vortrefflich.“ Das war auch im von Alfred Pfandzelter und Ludwig Wagner reichlich österlich geschmückten Vereinsheim nicht anders. Die musikalisch erzählte gespenstische Geschichte um Liebesjubel und wilder Jagd mit den klar abgegrenzten Tempi von sanft bis flottem Marsch kam sehr gut an.

Bei dem Kontrastprogramm erschienen die „Egerländer Erinnerungen“ von Berthold Schick und ließen durch einen „Gruß“ aus dem Unterallgäu „an Oberbayern“ (Georg Freundorfer) die Nachbarn grüßen. Mit „Silent Trumpets“ von Klaus Ammann glänzten Christian Härter und Franz Pfluger als Solisten an ihren Trompeten. Bei den noch folgenden Stücken wäre ein Tanzparkett begrüßenswert gewesen. Vom „Blue Tango“ von Leroy Anderson, über den Cha-Cha-Cha „Patricia“ von Perez Prado bis hin zum „Petra-Walzer“ von Rudi Fischer und der „Isabel-Polka“ von Berthold Schick gab es viel Musik, die zum Tanzen einlud. Es fiel schwer, die Füße still zu halten.

Der Petra-Walzer ist bei den Wertungsspielen in der höchsten Stufe C angesiedelt. Die Siebnacher Musikanten spielten ihn souverän und mit Freude. Das stellte auch Anton Jall vom Allgäu Schwäbischen Musikbund Bezirk 10 Mindelheim fest. Er übernahm die Aufgabe, besonders treue Mitglieder zu ehren. Für jeweils 20 Jahre erhielten Matthias Wiedemann, Tuba, und Sebastian Schmid, Trompete, von ihm die Urkunde. Annette Lutzenberger, BJBO-Chefin des ASM, steckte die Ehrennadeln an. 20 Jahre spielte Josef Maier die Trompete im Musikverein Siebnach. Anschließend übernahm er die musikalische Leitung für 23 Jahre. Für insgesamt 45 Jahre wurde er nun besonders geehrt. Es war eine „Good Time“ (Klaus Ammann) im Gasthaus Zum Kreuz, die schließlich mit zwei flotten Zugaben endete.

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